Erle
Eigenschaften des Erlenholzes
Das Holz der Erle hat einen warmen, rötlich-lachsfarbenen Farbton. Das Erlenholz gehört eher zu den weicheren bis mittelharten Laubhölzern. Es lässt sich gut schleifen und polieren aufgrund seiner feinporigen Struktur. Farbliche Unterschiede im Kern- und im Splintholz sind normalerweise nicht zu sehen. Dennoch kommen bei älteren Stämmen Einlagerungen im Kernbereich vor, die sich dunkelbraun abzeichnen. Die Jahrringe sind nur unscharf zu sehen.
Das Holz geht gut zu verarbeiten und ist recht kurzfaserig. Erstaunlich ist seine gute Haltbarkeit unter Wasser, weshalb es im Wasserbau und früher für Wasserleitungen verwendet wurde. Die Stadt Venedig wurde auf Erlenpfählen errichtet, sowie auf Eichenpfählen. Heute werden mit Erlenanpflanzungen Flussufer befestigt und gezielt vor Erosion geschützt.
Natürlich kann dieses schöne orange-rötliche Holz wunderbar zu Möbeln verarbeitet werden. Ob Schrank, Bett, Schreibtisch oder Regal. Ein Erlenholzmöbel verbreitet eine warme und wohnliche Atmosphäre.
Botanik
Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) wird zusammen mit der Birke und Hainbuche in die Familie der Birkengewächse eingeordnet. Was sie vereint sind die kleinen Nussfrüchte und die Kätzchen. In fast ganz Europa ist die Schwarz-Erle in lichten Wäldern, in Auen und entlang von Gewässern weit verbreitet. Dort steht sie in Reihen oder Gruppen. An ihrem vom Boden bis in die Krone gerade durchlaufendem Stamm kann man sie von weitem schon gut erkennen. Diese Wuchsform ist unter den einheimischen Laubbäumen einzigartig und tritt ansonsten nur bei den Nadelbäumen, z.B. der Fichte, auf.
Die Schwarz-Erle erreicht Stammdurchmesser von ca. einem Meter und eine Höhe von bis zu 35 Meter. Ihre Rinde wird mit zunehmendem Alter (maximal 80-100 Jahre) immer rissiger und schwarz, daher ihr Name. Diese Erlen-Art ist gut an ihren vorne abgerundeten Blättern zu erkennen. Diese wirft sie teilweise bereits im Sommer ab, was nichts mit ungünstigen klimatischen Verhältnissen zu tun hat, sondern auf den extrem großen Lichtbedarf des Baumes hinweist. Die untersten, ersten Blätter der Jahrestriebe werden so sehr von den später wachsenden, oberen Blättern beschattet, dass sie nicht mehr überleben können und der Baum sich ihrer im grünen Zustand entledigt. Das Abwerfen der Blätter im grünen Zustand ist auch eine besondere Eigenschaft des Baumes und zeigt uns, dass es die Schwarz-Erle gar nicht nötig hat wertvolle Inhaltsstoffe aus den Blättern wieder ab zu ziehen. Doch woher bekommt die Erle die lebenswichtigen Nährstoffe so reichlich?
Die Schwarz-Erle kann den lebensnotwendigen Stickstoff durch die Luft aufnehmen und ist auf diese Weise von der Stickstoffaufnahme durch den Boden unabhängig. Möglich machen dies auffallend große Öffnungen in der Rinde im unteren Stammbereich, die Lentizellen, und Luftkanäle im Holz sowie in den oberflächennahen Wurzeln. Eine weitere Besonderheit sind die Würzelknöllchen von 2-60mm Größe in denen Bakterien leben, die den Luftstickstoff längerfristig binden und auf diese Weise mit dem Baum eine gelungene Symbiose eingehen. Diese besondere Nährstoffversorgung ist auch der Grund, warum Erlen mit ihrem tief verankerten Herzwurzelsystem im morastisch, nassen Boden überleben können, selbst an stehenden Gewässern, wo keine Nährstoffe durch fließendes Wasser zu geführt werden. Die sogenannten Erlen-Bruchwälder mit ihrem ganzjährig hohen Grundwasserstand bieten zahlreichen Pflanzen-und Tierarten einen Lebensraum. Größere zusammenhängende Bestände kommen in Mecklenburg-Vorpommern und im Spreewald vor.
Die Erle ist ein Laubbaum mit Zapfen. In den Zapfen befinden sich winzige Nussfrüchtchen. Diese sind mit luftgefüllten Schwimmpolstern versehen. Sie fallen vom Herbst bis zum Frühjahr aus dem Zapfen und werden vom Wind verweht, oder vom Gewässer verbreitet.
Die unscheinbaren eingeschlechtlichen Blüten werden vom Wind bestäubt. An einem Baum kommen beide Geschlechter vor. Die weiblichen und männlichen Kätzchen überdauern den Winter. Die Schwarz-Erle gehört zu den im Jahreslauf am frühesten blühenden Baumarten.
Die Grau-Erle (Alnus incana) ist in Nord- und Mitteleuropa weit verbreitet. Sie bevorzugt eher kalkigen Boden in höheren Lagen auf ebenfalls feuchten Böden. Die Blätter der Grau-Erle sind vorne zugespitzt, wogegen die der Schwarz-Erle vorne eher rund sind. Die Borke der Grau-Erle ist glatt und hellgrau, versehen mit vielen kleinen Korkwarzen. Die Bäume erreichen Höhen von ca. 20 Metern und Stammdurchmesser bis 50cm und sind somit wesentlich kleiner und zierlicher wie Schwarz-Erlen.
Eine Zusammenstellung einheimischer Holzarten finden sie hier:
Holz vom einheimischen Baum
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