Eberesche Vogelbeere
Die Eberesche (Sorbus aucuparia) wird auch Vogelbeere genannt.
Die Eberesche trägt ihren Namen von dem alten deutschen Wort Aberesche, was soviel bedeutet wie falsche Esche. Die Blätter der Eberesche sind denen der Esche sehr ähnlich.
Seit alters her gilt die Eberesche als Baum des Lebens und soll Schutz vor schwarzer Magie bewirken. Keltische Priester umgaben Orakel-und Gerichtsplätze mit diesem Baum. Die Druiden hatten einen Stab aus seinem Holz. In der germanische Mythologie ist die Eberesche dem Gewittergott Donar geweiht.
Eigenschaften des Ebereschenholzes
Das Holz der Eberesche ist von hellbrauner Farbe. Lebendig zeichnen sich hellere und dunklere, auch fast rötliche Farbstrukturen ab. Die Holzsubstanz ist sehr feinporig, kann also gut poliert werden und ist recht schwer und hart. (Härte ähnlich Rotbuchenholz)
Das harte und zugleich elastische Holz der Eberesche schwindet nur wenig. Es wird heute für Schnitz-und Drechslerabeiten, aber auch zu feinen Möbeln verarbeitet.
Botanik
Die Eberesche gehört zu der Familie der Rosengewächse. Erkennbar ist dies an ihren Blüten mit ihren fünf Kelch- und fünf Kronblättern , sowie der Vielzahl an Staubblättern. Innerhalb dieser großen Familie wird sie in die Unterfamilie der Apfelfruchtigen eingeordnet. Im botanischen Sinne trägt sie also keine Beeren.
Die zierlichen, lichten Bäume werden 15 bis 20 Meter groß und erreichen Stammumfänge von 1,25 Meter, selten sogar 2m Meter. Sie werden 80 bis 100 Jahre alt. Die glatte, glänzende, hellgraue Rinde (Typ Ringelrinde) wird mit zunehmendem Alter schwärzlich und längsrissig.
Die Blätter der Eberesche sind wechselständig, unpaarig gefiedert mit 9 bis 17 Teilblättchen, welche sich an einer Blattspindel befinden. Die Blattspindeln sind die feinsten Zweige. Im Sommer betreiben diese mit Fotosynthese und werden im Winter zusammen mit den Blättern abgeworfen. Ebenso Fotosynthese betreibt bei diesem besonderen Baum, neben den Blättern natürlich, die Rinde. Darum kann die Eberesche nach dem Abwurf der Blätter immer noch im geringen Maße Stoffwechsel betreiben.
Der sehr anpassungsfähige Baum kommt in Europa in der Tiefebene genauso wie im Gebirge auf 2400 Meter Höhe vor. Er bevorzugt nährstoffarmen, humosen und lockeren Lehmboden, ist aber auch auf Kalkböden, Felsen und Torfböden zu finden. Die Eberesche ist der Baum, der neben der Kiefer auch am weitesten im Norden ein Auskommen findet. Zugute könnte ihr dabei kommen, dass sie zu den wenigen Baumarten gehört, die nicht auf Mykorrhiza-Pilzpartner im Wurzelsystem angewiesen sind. Ebenso anspruchslos wie sie bezüglich der Bodenbeschaffenheit ist, zeigt sie sich tolerant gegenüber Luftverschmutzung.
Gerne wird die Eberesche zur Wiederaufforstung eingesetzt. Die Pionier-Baumart bevorzugt lichte Standorte und unter ihrem Schatten können gut kleine Buchen und Eichen heranwachsen. Im Winter bietet sie den noch kleinen Bäumen Frostschutz. Werden die anderen Bäume größer, so wird die Eberesche bald an den Waldrand gedrängt. Dort findet sie noch ausreichend Licht.
Eine besondere Stellung nimmt die Eberesche im ökologischem Gleichgewicht als Nahrungslieferant für Singvögel, aber auch Fuchs, Dachs und kleine Nagetiere ein. Ihre leuchtend kleinen roten Früchte sind nach dem ersten Frost besonders gut genießbar und hängen über den ganzen Winter am Baum, zu einer Zeit, in der andere Nahrung schwer zu finden ist. Die unverdauten Samen werden von den Tieren weit verbreitet und so gelangt manche Eberesche in die Dachrinne oder auf einen ausgesetzten Felsvorsprung.
Als Zierbaum ist die Eberesche in vielen Gärten beliebt. Im Frühjahr gehört sie zu den ersten Bäumen, die blühen. Doldenartig bestehen die Blütenstände aus 200 bis 300 weißen kleinen Einzelblühten, wohlduftend sind sie anziehend für viele verschiedene Insekten. Sie Tiere werden bei der Bestäubung mit reichlich Nektar belohnt. Im Spätsommer erfreuen die knallroten kleinen Früchte den Betrachter und im Herbst verfärbt sich das Laub von gelblich-braun bis tiefrot. Im Winter fällt der Schnee auf die immer noch hängenden roten Früchte.
Früher wurden die Ebereschen-Früchte geröstet als Kaffe-Ersatz und getrocknet als Rosinen-Ersatz verwendet. Man kann Schnaps, Likör und Marmelade aus ihnen herstellen. Besonders heilsam sollen die Früchte auf die Stimmbänder wirken. Jedoch sollte ein Erwachsener nicht mehr als zwei Früchte am Tag roh essen.
Eine Zusammenstellung einheimischer Holzarten finden sie hier:
Holz vom einheimischen Baum
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